Das Pareto-Prinzip

Das Pareto Prinzip besagt, dass bereits mit einem minimalen Aufwand ein halbwegs vollständiges Ergebnis einer Aufgabe erzielbar ist. Dies funktioniert, indem der Fokus bereits zu Beginn der Bearbeitung einer Aufgabe auf grundlegende Dinge gelegt wird, sodass vermieden wird, sich in Details zu verrennen, die sich letzten Endes als Zeiträuber entlarven werden.

Inhaltsverzeichnis

  1. Ursprung des Pareto-Prinzips
  2. Bedeutung des Pareto-Prinzips
  3. Statistische Darstellung der Pareto-Verteilung
  4. Zeitmanagement
    1. Zeitersparnis durch die Anwendung des Pareto-Prinzips
    2. Vergleich der Zeitersparnis mit der Pomodoro-Technik

1. Ursprung des Pareto-Prinzips

Die Einkommensschere ist bereits seit Jahrhunderten von großer gesellschaftlicher Relevanz - insbesondere in der Politik. Es wird häufig betont, dass die Armen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden. Die Diskrepanz zwischen Arm und Reich scheint tatsächlich größer zu werden und durch die Coronavirus-Krise hat sich die Gesamtsituation mit der Zeit noch weiter zugespitzt.1

Vilfredo Pareto war ein italienischer Ökonom, welcher bereits im 19. Jahrhundert die Unterschiede im Vermögen der Population analysiert hat. Das Ergebnis seiner Analyse war, dass etwa 80% des Gesamtvermögens im Besitz von nur 20% der Bevölkerung sei. Die Ungleichverteilung des Vermögens war somit enorm, wenn man die zwei genannten Prozentzahlen in Betracht zieht. Es stellte sich jedoch ebenso heraus, dass die eben genannte Aufteilung nicht nur auf die Verteilung des Vermögens zutrifft. In vielen Lebenssituation ist Vilfredo Paretos 80/20-Regel genauso übereinstimmend.2

Beispielhafte Situationen, in denen die 80/20-Regel zutrifft3

20% Aufwand 80% Ergebnis
Kunden Umsatz
Produkte Umsatz
Mitarbeiter Fehltage

2. Bedeutung des Pareto-Prinzips

Das Pareto-Prinzip wird aufgrund des zuvor erklärten Ursprungs auch gerne als “80/20-Prinzip” bezeichnet. Bei den zwei gegebenen Zahlen handelt es sich dabei um variable Werte, die jeweils den Aufwand sowie das letzliche Endergebnis darstellen sollen. Mit einem Aufwand von etwa 20 Prozent kann demnach ein Endergebnis erzielt werden, das zu circa 80 % vollständig ist.4

Im Allgemeinen kann gesagt werden, dass eine geringe Anzahl an Komponenten bereits den größten Effekt erzielen kann.3 Aufgrund dieser Verallgemeinerung lässt sich schlussfolgern, dass das Pareto-Prinzip besonders effizient für das Projektmanagement sein kann, da demnach mit einem geringen Einsatz vieles erreicht werden kann und somit eine Menge an Zeit und Energie gespart werden kann. Das Pareto-Prinzip ist dem klassischen Projektmanagement zuzuordnen. Um das Prinzip in diesem Bereich auch richtig im Projektmanagement anzuwenden, ist es wichtig, dass sich zum Beispiel vor einer Projektbesprechung alle beteiligten Personen einig sind, sich ausschließlich mit der Klärung fundamentaler Dinge zu beschäftigen. Sei dies nicht der Fall, können bereits Kleinigkeiten den Zeitrahmen stark überschreiten. 5

3. Statistische Darstellung der Pareto-Verteilung

Die Pareto-Verteilung zeichnet sich dadurch aus, dass die Kurve auf der rechten Seite ins Unendliche verläuft. Zudem handelt es sich bei der Verteilung ausschließlich um positive Werte, die sich über verschiedene Dimensionen entlangziehen. Dies erklärt auch, weshalb sich die Verteilung nach rechts hin immer mehr der x-Achse annähert.6

Die folgende Abbildung zeigt eine beispielhafte Pareto-Verteilung auf.6

image

Die Grafik zeigt die Anzahl der Einwohner in deutschen Städten auf. Man erkennt klar, dass bereits in sehr wenigen Städten alleine ein sehr großer Teil der Gesamtbevölkerung lebt. Es gibt dementsprechend sehr viele kleinere Städte mit nur sehr wenigen Einwohnern.6

4. Zeitmanagement

4.i. Zeitersparnis durch die Anwendung des Pareto-Prinzips:

Aus den oben genannten Aspekt lässt sich leicht vermuten, dass auch im Bereich des Zeitmanagements des Öfteren vom Pareto-Prinzip die Rede ist. Mit einem minimalen Zeitaufwand kann ein Ergebnis erzielt, welches bereits die wichtigsten Bedingungen erfüllt.7 Wenn man sich auf die wichtigsten Dinge beschränkt und seine Zeit somit auf genau diese Aspekte beschränkt, wird also bereits ein großer Teil der Dinge erreicht, die man erzielen will. Der Aufwand, der in dem steckt, was nur 20% des Ergebnisses erfüllt, liegt also bei 80% und ist schlussfolgernd viel zeitintensiver.

Das Setzen von Prioritäten ist demnach ausschlaggebend für die Umsetzung des Pareto-Prinzips. Oftmals sind die letzten 20% des Ergebnisses, die die Erledigung der Aufgabe perfektionieren würden, nicht zwingend notwendig, sodass die Zeit, die dadurch gespart wird, wiederum für andere Bereiche genutzt werden kann.8

Bei der Anwendung des Pareto-Prinzips trennt man sich somit bestenfalls gleichzeitig von seinem Perfektionismus, da dieser in den meisten Fällen nicht von Nöten ist. Auf diese Weise spart man sich nicht nur Nerven, sondern generiert gleichzeitig auch mehr Zeit, um die Kernaufgaben besonders gut erledigen zu können. Insbesondere, wenn man eine große Anzahl an Aufgaben zu erledigen hat, eignet sich das Pareto-Prinzip, da man mithilfe dieses Prinzips alle Aufgaben bereits fast vollständig abarbeitet und nicht nur wenige Aufgaben “perfekt”, also zu 100%, ausarbeitet.9

4.ii. Vergleich der Zeitersparnis zu der Pomodoro-Technik

Bei der Pomodoro-Technik handelt es sich um eine weitere Technik, bei der man auch das Ziel verfolgt, in möglichst kurzer Zeit vieles zu erreichen. Die Zeit, in der man arbeitet sowie die Zeit der Pausen wird hier zwar lediglich eingeteilt, aber durch die Zeiteinteilung steigert sich auch hier die Produktivität. Man versucht sich nicht ablenken zu lassen und vermeidet Zeitfresser, um, wie beim Pareto- Prinzip, in kurzer Zeit möglichst vieles zu schaffen.10

Siehe auch

Weiterführende Literatur

Quellen

  1. https://www.dw.com/de/wachsende-kluft-zwischen-arm-und-reich-in-deutschland/a-57506792 

  2. Hauke Christiansen, Münster, 2020, “Schulentwicklung proaktiv, kreativ, effektiv - Rückenwind für Schulleitungen”, S. 203 

  3. Alfred Ultsch, Marburg, 2001, “Eine Begründung der Pareto-80/20 Regel und Grenzwerte für die ABC-Analyse”, S. 1  2

  4. https://www.impulse.de/management/selbstmanagement-erfolg/pareto-prinzip/3969973.html 

  5. https://www.braintool.com/blog/pareto-prinzip-projektmanagement/ 

  6. https://de.wikipedia.org/wiki/Pareto-Verteilung  2 3

  7. Stephan Rusch, 2019, “Stressmanagement - Ein Arbeitsbuch für die Aus-, Fort- und Weiterbildung”, S. 118 

  8. https://www.gruenderlexikon.de/checkliste/fuehren/zeitmanagement/pareto-prinzip/ 

  9. https://www.flowfinder.de/pareto-prinzip/ 

  10. https://www.selbst-management.biz/pomodoro-technik/