1 Innovativ, flexibel und modern - Diese Attribute verbindet man mit Start-Ups. Junge Unternehmen, die von einer Geschäftsidee angetrieben versuchen, Ihr hohes Wachstumspotenzial bestmöglich auszuschöpfen . Die Gründer (und Ihre Mitarbeiter) agieren häufig in einem “New Market” und versuchen Ihre zum Teil disruptiven Technologien und Innovationen auf dem Markt zu etablieren. Im Folgenden betrachten wir welche Methoden des Klassischen und Agilen Projektmanagements von Start-Ups verwendet werden können und sollten.

Beispielabbildung

Start-Ups und Klassisches Projektmanagement

Das Klassische Projektmanagement zeichnet sich durch eine genaue Planung und Festlegung von Kriterien im Voraus aus. Der gesamte Prozess lässt sich dabei in vier Unterprozesse einteilen: Initialisierung, Ist-Analyse, Konzeption und Umsetzung. Regelmäßig kontrolliert wird der Ablauf von einem sogenannten Lenkungsausschuss. Bereichsübergreifend sollten relevante Fragen rechtzeitig und detailliert geklärt werden, um die Erfolgsaussichten des gesamten Projekts zu maximieren. Bei Klassischen Modellen wie dem Wasserfall-Modell wird jede Stufe des Prozesses nur einmal durchlaufen.

2 Ein Projektteam setzt sich aus sieben Akteuren zusammen:

  1. Projektleiter
  2. Teilprojektleiter
  3. Projektmitarbeiter
  4. Projekt Management Office
  5. Experten
  6. Auftraggeber
  7. Kunden

Macht es also Sinn, dass Start-Ups Elemente aus dem Klassischen Projektmanagement umsetzen?

Häufig gestaltet sich die Umsetzung eines Klassischen Projektmanagements in Start-Ups bereits hinsichtlich der Anzahl der Mitarbeiter als problematisch. Die verschiedenen Rollen und auch der Lenkungsausschuss müssen schließlich auch von Mitarbeitern übernommen werden. Trotzdem macht es Sinn, wenn sich Start-Ups mit ausreichender Mitarbeiterzahl an Methoden dieser Projektmanagement-Form orientieren. Die Dynamik und Schnelllebigkeit von Start-Ups ist ein großer Vorteil, dennoch kann auch hier bei verschiedenen Projekten auf klassische statt auf agile Methoden gesetzt werden. So entsteht Planungssicherheit und gerade bei etablierteren Start-Ups stehen von Zeit zu Zeit Projekte an, die keine agilen oder reaktiven Arbeitsweisen erfordern.

Start-Ups und Agiles Projektmanagement

Zwei Begriffe, die sehr gut zusammen passen: Start-Up und Agilität. In den meisten jungen Unternehmen werden Methoden des Agilen Projektmanagement umgesetzt. Dieser Terminus lässt sich nicht genau definieren, sondern stellt einen Überbegriff für Methoden wie Scrum oder auch Kanban dar. Alle diese Methoden haben gemeinsam, dass die einzelnen Prozess-Stufen beliebig oft durchlaufen werden können. Um trotzdem einen Überblick über die Methoden zu verschaffen, hier ein paar grundsätzliche Merkmale des Agilen Projektmanagements 3:

  • Iterative Abwicklung in kurzen Zyklen
  • Orientierung an Kundenwünschen und Erschaffen von Werten
  • schnelles Feedback und Kommunikation
  • schnelle Reaktion auf geänderte Anforderungen
  • Selbstorganisierte Arbeit in Teams

Beispiele für Projektmanagement-Methoden in Start-Ups

Es gibt eine Vielzahl Agiler Projektmanagement-Methoden, die in Start-Ups Anwendung finden. Zwei sehr bekannte Verfahren werden im Folgenden kurz vorgestellt:

Design Thinking

4 Beim Design Thinking stehen die drei Grundprinzipien Team, Raum und Prozess im Mittelpunkt. Neben vielen Vorgehensmodellen dieses Ansatzes wird im Folgendes das Modell nach IDEO vorgestellt:

  1. Frame a question
  2. Gather Inspiration
  3. Generate Ideas
  4. Make Ideas Tangible
  5. Test to Learn
  6. Share the Story

Lean Startup

5 Zentrales Element dieser Methode ist die Bauen-Messen-Lernen-Feedbackschleife. Im ständigen Austausch mit dem Kunden beschäftigt man sich zunächst mit dem Bau eines Prototypen. Ziel ist es dabei, ein MVP (Minimum Viable Product) zu erstellen. Die Kurskorrekturen, welche daraufhin erfolgen, können gezielt und schnell mit dem Kunden abgesprochen werden. So tastet man sich Schritt für Schritt zu einem marktfähigen Endprodukt heran. Der Grundgedanke dabei ist, die Kosten relativ gering zu halten. Speziell für Start-Ups ist das ein entscheidender Punkt, da diese häufig nicht über unbegrenzt hohes Kapital verfügen.

Beispielabbildung

Fazit

Sowohl die Klassischen als auch die Agilen Projektmanagement-Methoden haben Ihre Berechtigung bzw. Ihre Vor- und Nachteile. Abschließend lässt sich sagen, dass in Start-Ups vermutlich mehr Agile Methoden zum Einsatz kommen. Vor Allem der Lean-Start-Up-Ansatz ist aufgrund der niedrigen Kosten und der Wichtigkeit der schnellen Kommunikation attraktiv für junge Unternehmen mit niedrigem Kapital und geringerer Mitarbeiterzahl mit kurzen Entscheidungswegen.

Aber auch das Klassische Projektmanagement hat seine Vorteile. Sicher kommen diese bei Start-Ups weniger in der Seed-Phase zum Ausdruck. Fortgeschritte Jung-Unternehmer mit höherer Mitarbeiterzahl können bestimmte Projekte klassisch angehen, um Struktur in das abwechslungsreiche Start-Up-Leben zu bekommen.

Quellen

  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Start-up-Unternehmen 

  2. https://project-base.org/klassisches-projektmanagement/ 

  3. https://projekte-leicht-gemacht.de/projektmanagement/agiles-projektmanagement/#:~:text=Agiles%20Projektmanagement%20ist%20keine%20konkrete%20Methodik%2C%20sondern%20ein,Abschnitte%20kann%20schnell%20auf%20ge%C3%A4nderte%20Anforderungen%20reagiert%20werden. 

  4. https://de.wikipedia.org/wiki/Design_Thinking 

  5. https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/lean-start-54470