Risikobewertung von Umweltrisiken

Die rechtzeitige Identifizierung und Bewertung von potenziellen Bedrohungen und Gefahren ist für Unternehmen von wesentlicher Bedeutung, um Folgeschäden zu minimieren, oder idealerweise vollständig zu vermeiden.

Es gibt verschiedene Risikoarten: 1

  • wirtschaftliche Risiken
  • technische Risiken
  • rechtliche Risiken
  • Umweltrisiken

Die Umweltrisiken stehen im Vordergrund dieses Beitrags. Diese können nicht nur zu schweren Verlusten für Unternehmen führen und ihre Existenz bedrohen, sondern auch die Natur und die Lebewesen in Gefahr bringen. Deshalb ist ihre Beseitigung von wesentlicher Bedeutung.

Arten von Umweltrisiken

Die Umweltrisiken können sowohl aus interner, als auch aus externer Perspektive betrachtet werden.

Interne Umweltrisiken

Die internen Umweltrisiken entstehen in Folge unternehmerischer Tätigkeiten und stellen eine Gefahr für die Gesundheit von Menschen, Tieren, sowie für die Natur dar. Erzeuger solcher Risiken sind oft in der Industrie tätige Unternehmen. Durch ihre Produktion entstehen schädliche Stoffe, wie Gase, Lärm, Wärme und Strahlen. Diese verschmutzen die Umwelt und gefährden die Lebewesen. Wenn jemand dadurch verletzt wird, müssen die dafür verantwortlichen Unternehmen, laut des Umwelthaftungsgesetzes (UmweltHG), Schadenersatz zahlen. 2

Externe Umweltrisiken

Die externen Umweltrisiken treten als Folge von Naturkatastrophen und Umweltänderungen, wie Stürmen, Hochwasser und Erdbeben auf und gefährden die Unternehmen. Zum Beispiel können bei einem Erdbeben Gebäude und Maschinen zerstört werden, dessen Wiederbeschaffungswert in der Regel sehr hoch ist. Beschädigungen von Technischen Anlagen sind oft ein Grund für Produktionsausfälle, die weitere finanzielle Verluste für Unternehmen mit sich bringen. Als externe Umweltrisiken können ebenso Veränderungen des Umweltbewusstseins angesehen werden. Sie können zu Image- und Kundenverlust für Unternehmen, die den Vorstellungen der Gesellschaft nicht entsprechen, führen. 2

Interne und Externe Risiken

Abb.1: Interne und Externe Umweltrisiken 3

Umweltrisiken im Projektmanagement

Der richtige Umgang mit Umweltrisiken ist von großer Bedeutung für den langfristigen Projekt- und Unternehmenserfolg. Deshalb ist die Bewertung von Umweltrisiken, sowie die Planung von Gegenmaßnahmen, ein wichtiger Teil der Entwicklung und des Managements von Projekten in Unternehmen.

Identifizierung und Bewertung von Umweltrisiken

Der erste Schritt ist die Erkennung und Erfassung von potenziellen Risiken. Mithilfe der Analyse von Prozessabläufen, technischer Kontrolle von Maschinen und Anlagen, sowie Auswertung von Daten, die in der Produktion anfallen, können wichtige Erkenntnisse über interne Schwachstellen gewonnen werden. Die Befragung von externen Experten und Mitarbeiten kann ebenfalls relevante Informationen liefern.

Der Umweltrisikoidentifikation und -bewertung dienen verschiede Methoden. Eine Methode, die sich für die Erkennung von Umweltrisiken eignet, ist die Fehlerbaumanalyse4. Die Methode fokussiert sich auf Umweltrisiken, die als Konsequenz von technischen Fehler auftreten und berechnet die Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls von Anlagen und Systemen. Die Auswirkung solcher Ausfälle lässt sich durch die Ereignisbaumanalyse5 betrachten. Weitere Methoden zur Identifikation von Umweltrisiken sind die Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse6. Sie betrachten die möglichen Fehler nach ihrer Eintritts- und Entdeckungswahrscheinlichkeit und berücksichtigen ebenso die daraus folgenden Auswirkungen auf die Kundenzufriedenheit.

Sobald die potenziellen Umweltrisiken identifiziert sind, können sie bewertet werden. Die Bewertung ist oft komplex und mit Schwierigkeiten verbunden, weil die Umweltrisiken nicht vorhersehbar sind. Bei der Umweltrisikobewertung wird zuerst die Eintrittswahrscheinlichkeit und die damit verbundenen Schäden für die Umwelt bzw. das Unternehmen abgeschätzt. So können die finanziellen Folgen beziffert werden. Bei der Umweltrisikobewertung erhält man ebenso eine Schadensumverteilung, die angibt, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Schaden einen bestimmten Wert übersteigt.7

Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung von Umweltrisiken

Eine Maßnahme zur Vermeidung und Minimierung von Umweltrisiken und ihrer Schäden, ist beispielsweise die nachhaltige Gestaltung von Produktionsprozessen. Ein Produktionsprozess wird als nachhaltig betitelt, wenn dieser auf umweltfreundliche Materialien und Stoffe zurückgreift und diese in effizienter Abfolge von Teilschritten verarbeitet. Das ist häufig mit hohen Anfangsinvestitionen verbunden, jedoch können durch die Nachhaltigkeit und innovative Lösungen langfristig Kosten gespart werden. Eine weitere sinnvolle Maßnahme sind Versicherungen. Sie sind besonders gut bei externen Umweltrisiken geeignet, weil diese schwierig vorhergesehen und vermieden werden können.

Management von Umweltrisiken

Abb.2: Management von Umweltrisiken 3

Siehe auch

Beispiele für nachhaltige innovative Lösungen in Unternehmen, durch die Kosten gespart werden können:

Weiterführende Literatur

Quellen