User Stories

Bei Scrum erstellt der Product Owner einen Product Backlog, eine Liste von Aufgaben, die in Form von User Stories wiedergegeben werden. Diese werden vom Product Owner nach Prioritäten unterteilt. Gemeinsam mit dem Scrum-Team wird der Arbeitsaufwand für die einzelnen Aufgaben ermittelt, anhand dessen der ROI (Return on Investment = Kapitalrendite) und anschließend die weitere Priorisierung. 1

Aufbau User Story

Eine User Story ist somit die Beschreibung (Story) eines Benutzers (User) und dessen Anforderungen. In wenigen Sätzen wird dort beschrieben, was ein Benutzer mit dem zu entwickelnden Produkt oder der Software machen will. Dabei ist der Aufbau der Formulierung wichtig, welcher wie folgt aussieht:

User_Story

Aufbau einer User Story 2

Des Weiteren wird ein Gespräch über die User Story geführt und eine Diskussion angeregt, um Einzelheiten festzulegen. Somit kann die Entwicklung und die Funktionalität des Produktes beeinflusst werden. Zuletzt sind Testdetails, also Abnahmekriterien oder Definition of Done, von wichtiger Bedeutung. Anhand dieser wird bewertet, ob eine User Story vollständig ist. 3

INVEST-Methode

Um eine gute User Story zu erstellen, müssen einige Kriterien eingehalten werden. Dies ist definiert über die INVEST-Methode. INVEST steht dabei für sechs Eigenschaften, die erfüllt sein sollen, um eine qualitative User Story zu generieren. Die Kriterien sind wie folgt:

  • I = Independent (= unabhängig)
  • N = Negotiable (= verhandelbar)
  • V = Valuable (= wertvoll)
  • E = Estimable (= schätzbar)
  • S = Small (= klein)
  • T = Testable (= testbar) 4

Independent

Jede User Story muss unabhängig von den anderen Stories sein. Sie dürfen nicht auf anderen Stories basieren oder von ihnen und ihrer Erfüllung abhängig sein. 5

Negotiable

Eine User Story ist nicht nach dem ersten Entwurf bereits fest. Eine User Story wird gemeinsam von Kunden und Entwicklern präzisiert. So können Anforderungen an die Funktionalität aus kundensicht mit eingebracht werden. Für die Absprache der Details und die Umsetzungsmöglichkeiten ist das Mitwirken der Entwickler wichtig. 5

Valuable

Nur User Stories, die einen erkennbaren Mehrwert liefern, bieten einen Grund zur Weiterentwicklung. Um dieses Kriterium zu erfüllen, ist es sinnvoll die Story direkt vom Benutzer schreiben zu lassen. 5

Estimable

Das E steht für Estimable (schätzbar) oder auch Estimatable (abschätzbar). Bereits bei den Verhandlungen zwischen Kunden und Entwicklern zur Erstellung der User Story wird die Umsetzungsmöglichkeit angesprochen. Die Umsetzung der in der Story genannten Anforderungen muss abgeschätzt werden. Hierbei gehen zudem fachliche und technische Kompetenzen ein, die für die Umsetzung erforderlich sind. Es muss folglich geprüft und abgeschätzt werden, ob eine User Story erfüllt werden kann. 5

Small

Small kann auch besser als ‘sized appropriately’ beschrieben werden. Eine User Story soll demnach eine angemessene Größe haben. Small, also dass die User Story klein ist, als reinen Anhaltspunkt ist zu ungenau. Wichtig ist zu beachten, dass eine User Story sowohl zu klein als auch zu groß sein kann. Eine angemessene Größe ist wichtig, sowohl bei der Formulierung als auch bei der Umsetzung. Über den Umfang entscheidet das Team, jedoch kann man als Richtwert ein Minimum von einem halben Personentag heranziehen und als Maximum zehn Personentage. 5

Testable

Die Testbarkeit einer User Story ist das letzte Kriterium. Es ist besonders wichtig, da durch die Testbarkeit geprüft werden kann, ob eine Story erfolgreich umgesetzt wurde. Diese Eigenschaft ist deshalb zwingend zu gewährleisten. 5

Siehe auch

Weiterführende Links

Quellen