Das Qualitätsmanagement ist in erster Linie ein Vorgang, dessen Fokus auf der Verbesserung der Qualität von Prozessen oder Produkten liegt. Die Qualität selbst kann dabei vor allem anhand des Grades der Erfüllung der Kundenerwartungen festgestellt werden1.

Definitionen des Qualitätsmanagements

DIN EN ISO 9000:2005

Genauer gesagt versteht man unter Qualitätsmanagement – “entsprechend der Definition nach DIN EN ISO 9000:2005 – aufeinander abgestimmte Tätigkeiten zum Leiten und Lenken einer Organisation, die darauf abzielen, die Qualität der produzierten Produkte oder der angebotenen Dienstleistung zu verbessern”2. Im Projekt wird hiebei vor allem auf die Sicherung der Qualität während des gesamten Zeitraums geachtet3.

PMBOK

Das Qualitätsmanagement ist außerdem eine wichtige Wissenssparte des PMBOK (Project Management Body of Knowledge). Hier wird es in drei Elemente aufgeteilt: Plan Quality Management, Manage Quality und Control Quality.4

Ziele des Qualitätsmanagements

  • Verbesserung der Kundenbeziehungen durch Qualitätssicherheit und Zuverlässigkeit
  • kontinuierliche Verbesserung der Prozesse im Projekt mithilfe des PDCA-Prozesses5

Ablauf des Qualitätsmanagements

Die vier Phasen des klassichen Qualitätsmanagements

Phase 1: Qualitätsplanung

  • In dieser Phase wird die vorliegende Situation zunächst analysiert, erste Abläufe werden erstellt und Qualitätsziele festgelegt. Dies geschieht unter Berücksichtigung der vorliegenden Ressourcen und der für das Projekt notwendigen Prozesse.

    Phase 2: Qualitätslenkung

  • Die vorher bestimmten Maßnahmen werden nun umgesetzt und überwacht. Bei Abweichungen werden Regulierungen vorgenommen.

    Phase 3: Qualitätssicherung / Qualitätskontrolle

  • Die Ergebnisse werden ausgewertet und schriftlich dokumentiert. Dieser Vorgang dient der Kontrolle der anfangs festgelegten Ziele und der Aufdeckung von Fehlern.

    Phase 4: Qualitätsgewinn

  • In der letzten Phase werden die gewonnenen Erkenntnisse genutzt um gegen Abweichungen vorzugehen und Prozesse zu verbessern. Dafür ist ein Austausch der Ergebnisse mit Mitarbeitern und Kunden erforderlich67

PDCA-Prozess

Qualitätsmanagementmodelle

Total Quality Management (TQM)

Das Total Quality Management ist eines der bekanntesten Modelle des Qualitätsmanagements neben Six Sigma und EFQM8. Es dient zur Fehlereliminierung in allen Bereichen eines Projektes oder einer Organisation. Dabei werden alle Parteien, die am Prozess beteiligt sind, miteinbezogen9. Die Maßnahmen, welche bei dieser Art des Qualitätsmanagements im Vordergrund stehen, sind die effektive Datenanalyse, Kommunikation und Strategieplanung10. Die Ziele, die mit dem Total Quality Management verfolgt werden, sind die Verbesserung des Supply Chain Managements und der Kundenbeziehungen9 sowie eine Förderung des Engagements der Mitarbeiter in Bezug auf das Qualitätsmanagement. Dies geschieht durch einen fortlaufenden Prozess und kontinuierlichen Fortschritt10.

Six Sigma

Im Gegensatz zum Total Quality Management, welches eher eine auf die lange Frist ausgerichtete Methode ist, konzentriert sich Six Sigma auf die Implementierung kleiner, notwendiger Veränderungen, um die Qualität zu steigern und Fehler zu minimieren. Deshalb ist dieses Modell in der Praxis auch etwas komplizierter, als das TQM11.

EFQM

Ziel des EFQM-Modells ist es einen europäischen Ansatz für das Qualitätsmanagement zu schaffen12. Es basiert auf drei grundlegenden Fragen, nach welchen ein Unternehmen sein Qualitätsmanagement gestalten sollte. Zentral sind hierbei der Unternehmensgegenstand, die Strategie, mit der es diesen verwirklichen will und die Resultate, die das Unternehmen bisher erzielt hat und zu erzielen plant13.

Vorteile des Qualitätsmanagements

Der tatsächlich zu erwartende Nutzen des Qualitätsmanagements lässt sich in die Kategorien Zeit, Geld und Qualität aufteilen. Dazu zählt zum einen die Verbesserung der Qualität im Allgemeinen, welche durch die Standardisierung von Abläufen und eine gemeinsame “Qualitätskultur” zustande kommt. Dadurch fällt es Unternehmen leichter, Kosten zu senken, da es im Prozess zu weniger Fehlern kommt, und zugleich ihren Ertrag durch höhere Kundenzufriedenheit zu steigern. Außerdem wird durch die Dokumentation der Ergebnisse aus dem Qualitätsmanagement sichergestellt, dass kein erarbeitetes Wissen verloren geht, was zu einem guten Wissensmanagement beiträgt und die Einarbeitung neuer Mitarbeiter erleichtert.14

Nachteile des Qualitätsmanagements

Trotz seiner vielen Vorteile bringt das Qualitätsmanagement auch Belastungen mit sich. Diese sind vor allem die verursachten Kosten, bei denen zwischen Kosten durch die Nicht-Erfüllung der Qualitätsansprüche und Kosten für die Sicherstellung der Qualität unterschieden werden kann. Zudem spielt hier auch der zeitliche Aufwand eine wichtige Rolle2.

Siehe auch

Weiterführende Literatur

Quellen