Das Top-Down Planning beschreibt eine Art der Projektplanung und Durchführung, bei dem eine bestimmte Richtung, von den oberen Ebenen in die unteren Organisationsebenen, gefolgt wird 1.

Inhaltsverzeichnis

1. Konzept
2. Kritische Auseinandersetzung mit Top-Down Planning
3. Anwendungen von Top-Down Planning
4. Quellen

1. Konzept

Das Top-Down Planning erfolgt von “Top” nach “Down”, also von oben nach unten 2. Das bedeutet, dass Entscheidungen auf oberster Organisationsebene getroffen und bis an die untersten Ebenen umgesetzt werden. So werden Pläne zentral in einer hohen Ebene erstellt und im Anschluss auf die hierarchisch niedrigeren Ebenen zur Durchführung verteilt 1.

Beispielabbildung

Top-Down Abbildung

Diesem Ansatz stehen sowohl das Bottom-Up Planning, als auch das Gegenstrom-Verfahren gegenüber. Diese Verfahren unterscheiden sich unter anderem in den Stufen des sozialen Lernens, wodurch die Auswahl des Verfahrens essenziell für den Erfolg des Projekts ist 3.

Der beschriebene Ansatz lässt sich besonders dem klassischen Projektmanagement zuordnen. Er zeichnet sich durch verbindliche Zielvorgaben der zentralen Bereiche und wenig Anpassungs- und Verhandlungsspielräume der dezentralen Bereiche aus. Dies steht im Kontrast zur agilen Projektdurchführung. Als erfolgreich gilt eine Implemation dann, wenn die durchgeführten Maßnahmen zu der erstrebten Wirkung führt 14.

2. Kritische Auseinandersetzung mit Top-Down Planning

Aus der Top-Down Planung lassen sich sowohl Vorteile als auch Nachteile ableiten. Nachteile entstehen vor allem, wenn keine Möglichkeit zur Flexibilität besteht oder keine klare Führungsstruktur herrscht. Im Folgenden wird eine Auswahl dieser aufgeführt.

  • Vorteile
    • Einheitliche Widerspiegelung des Gesamtziels des Unternehmens in Teilplänen auf allen Ebenen
    • Vermeidung von gegenseitiger Konkurrenz von Einzelplänen
    • Zeit- und Ressourceneinsparung durch verringerten Koordinationsaufwand
    • Verbesserte Delegation von Mitarbeitern auf niedrigeren Organisationsebenen durch einen klaren Führungsstil
    • Unternehmensweite Einheitlichkeit von Anforderungen
  • Nachteile
    • Keine Möglichkeit zur kollaborativen Entscheidungsfindung, wodurch die kreative Lösung eines Problems durch das jeweilige Team verhindert wird
    • Gefahr der Festlegung von unerreichbaren und unrelastischen Zielen, in dem Fall, dass das Management keine klare Vorstellung über die niedrigeren Organisationsebenen besitzt2

3. Anwendungen von Top-Down Planning

Das Top-Down Planning findet in vielen verschiedenen Bereichen Anwendung. Im Folgenden werden Beispiele aus verschiedenen Sektoren aufgeführt.

Bereich Umsetzung von Top-Down Planning
Unternehmen Strategien und Unternehmensziele werden auf hoher Ebene definiert und anschließend auf den niedrigeren Organisationsebenen bzw. Geschäftseinheiten spezifiziert und weiterentwickelt1.
IT-Systementwicklung Systeme werden in aggregierter Ebene oder vereinfacht beschrieben. Anschließend folgt eine Verfeinerung, die zu einer detaillierten Spezifikation führt[^6].
Staat - Bildungssystem Innovationen, wie beispielsweise die Einführung neuer Lehrpläne, werden von den Kultusministerien eingeleitet und anschließend auf unterer Organisationsebene, den Schulen, umgesetzt 4.
Politik In der Politik werden Entscheidungen der Regierung getroffen, die bis zur untersten Organisationsebene, dem Bürger, anzuwenden sind. Oftmals findet dieser Ansatz in abgewandelter Form statt, da eine strikte Umsetzung als teilweise zu unflexibel gilt 3.
Mitarbeiter Mitarbeiter eines Unternehmens bringen laut Douglas McGregors Models Theorie X beim Einsatz des Top.Down Management Einsatz die größte Motivation auf. Die Unternehmensumgebung dieses Führungsstils ist oft produktions- oder arbeitsintensiv mit Augenmerk auf monetäre anstatt soziale Anreize 5.
8-Step Process for Leading Change Bei dem von John Kotter vorgestelltem Ansatz wird mithilfe von 8 Schritten Veränderung auf der obersten Organisationsebene festgelegt und durch die Managementebene bis zur untersten Ebene durchgeführt 5.

4. Quellen

Bottom-Up Approaches for Collaborative Watershed Management, The Policy Studies Journal, Vol. 42, No. 3]( https://doi.org/10.1111/psj.12067) [^6]: Alper et al.(2014): Anwendungsorientierte Wirtschaftsinformatik: Strategische Planung, Entwicklung und Nutzung von Informationssystemen