Der Cone of Uncertainty – im deutschen Kegel der Ungewissheit - ist eine graphische Darstellungsmethode dessen, dass zu Beginn eines Projekts etliche Unklarheiten vorhanden sind. Diese Faktoren belegen Aussichten in die Zukunft wie beispielsweise Schätzungen mit zeitabhängigen Unsicherheiten.1

Begriffserklärung

Der Begriff Kegel soll hierbei ausdrücken, dass je weiter man in die Zukunft schaut, desto mehr können sich diese Störfaktoren addieren. Dieser Verlauf wird durch „[…] die räumliche Vorstellung eines Kegels, der im Umfang immer größer wird […]“ sehr gut widergespiegelt. Dabei wird der Kegelumfang kleiner, je näher man vor Projektabschluss steht.1 Erst wenn das zuständige Projektteam ihre Tätigkeit vollständig abschließt, erreichen die Unsicherheiten die Null-Prozent-Marke2.

Beispielabbildung

Abbildung 1: Phasen des Cone of Uncertainty3

Ursprung und Historie

Das ursprüngliche Konzept des Cone of Uncertainty wurde von der American Association of Cost Engineers für die Chemieindustrie entwickelt4. Hierbei wurden für Kostenschätzungen Unsicherheitsbereiche etabliert5. Im Zuge der Softwareentwicklung wurde das Konzept von Barry Boehm aufgegriffen und als „Funnel Curve“ bezeichnet4. 16 Jahre später prägte Steve McConnel mit dem Buch „Software Project Survival Guide“ die Bezeichnung Cone of Uncertainty5.

Anwendungen

Der Anwendungsbereich ist breit gefächert, so wird der Ansatz wie bereits angesprochen heute noch in der Kostenschätzung verwendet5. Bekannt ist der Effekt auch in der Wettervorhersage, wie zum Beispiel „[…], wenn der mögliche Temperaturverlauf […] als Grafik gezeigt wird“. Dabei wird die Temperaturspanne zwischen Minimum und Maximum von Tag zu Tag größer. 1 Wie auf der folgenden Abbildung zu sehen, ist auch die Hurrikan-Vorhersage ein wichtiges Anwendungsfeld. Der erwartete Korridor, bei dem der Sturm auf Land trifft soll begrenzt werden. 5 Deutlich zu erkennen ist auch hier die typische Kegelform.

Beispielabbildung

Abbildung 2: Anwendung des Cone of Uncertainty in der Hurrikan-Vorhersage5

Cone of Uncertainty im Projektmanagement

Darstellungsmethoden wie der Cone of Uncertainty sind im Projektmanagement von großer Bedeutung, um zentrale Aspekte aufzuzeigen. Diese sind besonders geeignet zur Illustration von Projektscope und -ziel sowie wesentlicher Projektergebnisse. Im Allgemeinen sind Darstellungsmethoden für agile als auch klassische Projekte anwendbar, sodass der „[…]Cone of Uncertainty unabhängig vom Paradigma (klassisch vs. agil) einsetzbar“ ist. 1 Zu Beginn jedes Projekts weiß man nicht exakt, wie viel Zeit dieses in Anspruch nehmen wird. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Projekte unterscheiden sich in den Anforderungen, Prioritäten, Technologien oder auch dem Geschäftsbereich und den daran beteiligten Personen. Jedes Projekt ist individuell, wofür es jedoch einige hilfreiche Umgangsmöglichkeiten gibt. „Sizing the project relatively“ beschreibt den Ansatz, den Umfang eines Projekts mit den anderer zu vergleichen. Dadurch kann verhältnismäßig auf das Ausmaß des zu betrachtenden Projekts geschlossen werden. Weiterhin kann es nützlich sein, Berechnungen oder Schätzungen in Bezug auf benötigte Zeit oder Kosten etwas höher anzusetzen. Dadurch ergibt sich ein gewisser “Puffer” und im Projekt zusätzlich Spielraum. Hier ist jedoch darauf zu achten, die richtige Balance zu finden. Werden die Vorhersagen zu hochgesteckt, kann dies zum Beispiel mögliche Sponsoren abschrecken. Wird wiederum zu wenig kalkuliert, läuft man Gefahr, dass finanzielle Mittel oder Zeit knapp werden. Wichtig ist es auch, offen und ehrlich Zahlen und aktuelle Standpunkte mit Projektpartnern zu kommunizieren. Damit kann frühzeitig negativen Überraschungen aus dem Weg gegangen werden. 6

Siehe auch

Weiterführende Literatur

  • The Agile Samurai - Jonathan Rassmuson(2016)
  • Software Project Survival Guide - Steve McConnel(1997)
  • Code Complete - Steve McConnel(2016)

Quellen