Definition und Ziel

PRINCE2 steht für PRojects IN Controlled Environments oder auch Projekte in kontrollierten Umgebungen und ist eine auf Prozessen und Best Practices basierende Methode für effektives Projektmanagement 12. Im folgenden Beitrag soll daher die Projektumgebung von PRINCE2 näher betrachtet werden. Dazu wird zunächst kurz auf die Bestandteile des PRINCE2 Frameworks eingegangen und schließlich explizit auf die Projektumgebung. Abgerundet wird der Beitrag mit einem Fazit.

Für einen allerersten Überblick ist es zunächst empfehlenswert, den Beitrag PRINCE2 zu lesen.

Was sind die Bestandteile von PRINCE2?

Abbildung 3 Die vier Bausteine von PRINCE2

Abbildung 4 Der Aufbau von PRINCE2

Die vier Bausteine von PRINCE2 sind also die:

1. Sieben Grundprinzipien

Sie stellen feste Leitsätze dar und definieren die grundlegenden Regeln. Um ein PRINCE2-Projekt zu initiieren und zu managen ist jedes der sieben Grundprinzipien zu befolgen 5. Das Kompendium Sieben Grundprinzipien beschäftigt sich genauer mit der Thematik.

2. Sieben Themen

Sie beschreiben den Inhalt von PRINCE2 bzw. den Inhalt der richtigen Projektstruktur, also wie man eine richtige Projektorganisation erstellt oder wie Reportingstrukturen auszusehen haben. Das sind die Aspekte des Projektmanagements, die kontinuierlich behandelt werden müssen 6.

3. Sieben Prozesse

Sie stellen die Ablaufbeschreibung um die sieben Themen dar, also wann wer was im Projekt macht. Sie beschreiben das schrittweise Vorgehen während dem Projekt 5. Nähere Informationen findet man im Beitrag Sieben Prozesse.

4. Anpassung an die Projektumgebung

In der PRINCE2 Terminologie ist die Anpassung an die Projektumgebung nicht sehr umfangreich beschrieben, dennoch stellt sie für den Projektmanager das größte Thema bei der Verwendung von PRINCE2 dar. Grund dafür ist, dass dieser Baustein vollkommen anpassbar ist und auf sämtliche Projekte angewendet werden kann 5. Was genau unter einem Projekt zu verstehen ist, kann man in der Verlinkung nachlesen.

PRINCE2 Projektumgebung

Wie bereits erwähnt kann als wichtigstes Grundprinzip von PRINCE2 die Anpassung (Tailoring) an die Projektumgebung genannt werden. Anpassung bezeichnet in diesem Fall die angemessene Anwendung von PRINCE2 auf ein bestimmtes Projekt. Dabei muss der Umfang von Planung und Steuerung sowie der Einsatz von Prozessen und Themen richtig auf das Projekt abgestimmt werden. Dabei liegt die Verantwortung meist nicht zentral bei einer Person, sondern verteilt sich je nach Kompetenz auf mehrere. Nicht zu verwechseln ist die Anpassung mit dem Begriff der Integration, mit dem die reine Einführung (auch Embedding) von PRINCE2 in eine Organisation gemeint ist 7.

Die Anpassung an die Projektumgebung kann wie in der folgenden Abbildung 8 erfolgen:

Abbildung

Anpassung an die Projektumgebung

Zum einen können die Techniken/Praktiken vereinfacht werden. Es wird z.B. auf Dokumente und Berichte verzichtet. Zum anderen finden Meetings weniger formell, sondern auch mal beim Mittagessen statt. Formate werden aufgrund externer Anforderungen, wie Style-Guides, umgestaltet. Die Zusammenführung von einzelnen Berichten zu einem großen kann zu einer Verschlankung bei Projekten führen. PRINCE2 gibt zwar klar definierte Rollen vor, z.B. wird ein Kunde im Projekt als “Abnehmer” definiert. Es ist aber auch möglich, dass in PRINCE2 bestehende Rollen an die im Unternehmen etablierten Terminologien angepasst werden. Nicht angepasst werden hingegen die sieben Grundprinzipien 9.

PRINCE2 ermöglicht also für jedes Unternehmen bzw. teilweise sogar für jedes Projekt eine individuelle Anpassung, um so optimal auf die spezifischen Anforderungen hinsichtlich Umgebung, Umfang, Komplexität, Wichtigkeit, Leistungsfähigkeit und Risiko eingehen zu können 10.

PRINCE2 stellt eine flexible und leicht wiederholbare Anleitung zur Projektplanung dar. Der ursprüngliche Zweck war das Managen von IT-Projekten, worauf es aber heutzutage nicht mehr beschränkt ist. Die Erweiterung wäre PRINCE2 agile, wobei es darum geht klassische Projekte mit agilen Methoden wie z.B. Kanban oder SCRUM zu kombinieren 9.

Fazit

PRINCE2 gilt als das “How To” des klassischen Projektmanagements: Es ist flexibel, skalierbar und kann auf die spezifischen Anforderungen eines Unternehmens angepasst werden 1. PRINCE2 zählt zu den am häufigsten verwendeten Projektmanagementmethoden 5. Dank dieser Methode ist es möglich, jederzeit den Beginn, den Verlauf und den Abschluss von Projekten zu kontrollieren. PRINCE2 lässt sich an nahezu jede Projektumgebung anpassen und erweist sich dadurch als äußerst flexibel. Da aber die sieben Grundprinzipien nicht angepasst werden, bleibt immer ein gewisser Rahmen für große und kleine Projekte bestehen, an dem man sich orientieren kann 11.

Siehe auch

Weiterführende Literatur

Quellen