Open Source bedeutet wörtlich übersetzt “offene/freie Quelle” und meint damit die freie Verfügbarkeit von Software-Quellcodes. Das Gegenstück zu Open Source Projekten sind proprietäre Softwares, deren Nutzung und Weiterverbreitung durch den Anbieter meist stark eingeschränkt werden. Welche Ausgestaltungen es von Open Source Projekten gibt und welche Vorteile sich daraus ergeben, wird im Folgendem genauer betrachtet.

Open Source

Wie bereits erwähnt handelt es sich bei dem Begriff “Open Source” um den Quellcode einer Software (Open Source Software), welcher der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird und demnach von Dritten eingesehen, modifiziert oder weiterverbreitet werden kann. Die Rechte werden dabei mittels einer Open-Source-Lizenz durchgesetzt.1

Ein bekanntes, greifbares Beispiel für ein Open-Source-Konzept stellt die Plattform Wikipedia dar, auf welcher beliebige Nutzer Beiträge erfassen, verändern oder auch weiterverwenden können, ohne dass es eine feste “Redaktion” gibt. Insgesamt entsteht eine Umgebung, in der verschiedene User zusammenarbeiten und ihren Teil zum Ganzen beitragen können. Hierfür bedarf es keiner gesonderten Genehmigung oder Überprüfung durch den Anbieter.

Geschichte und Definition

“Open Source“ wurde ursprünglich von der Open Source Initiative (OSI) 1998 ins Leben gerufen. Demnach dürfen Entwickler Software nur unter der Open-Source-Zertifizierung bereitstellen, solange diese auch mit den Open-Source-Definition der OSI konform ist. Diese können wie folgt zusammengefasst werden:

  1. Die Software muss ohne Einschränkungen weitergegeben werden dürfen und dabei keine Lizenzgebühr verlangen
  2. Der Quell-Code muss für alle Nutzer öffentlich verfügbar sein
  3. Die Lizenz muss produktneutral, nicht-diskriminierend, technologieneutral und nicht software-einschränkend gestaltet sein 2

Open Source Projekte

Open-Source Software ist in den letzten Jahren zu einem elementaren Bestandteil der IT-Branche geworden, weshalb sich ein breites Spektrum an Open-Source-Projekten herausgebildet hat. Insgesamt lassen sich vier typische Varianten normieren:

Korporativ geführte Kollaborationsprojekte zeichnen sich durch eine hierarchisch aufgebaute Arbeitsorganisation aus, in der Programmierer aus verschiedenenen, beteiligten Unternehmen die Basis der zusammenarbeitenden Community darstellen. Im Vordergrund steht neben der projektbezogenen Kollaboration mit anderen Stakeholdern, um gemeinsam Produkte zu erarbeiten, die Nutzung von Synergieeffekten ohne Ausgestaltung formaler Kooperationsbeziehungen. Beispiele für korporativ geführte Kollaborationsprojekte sind neben Android, WebKit auch OpenStack. Der Vorteil dieser kollaborativen Open-Source-Projekte besteht darin, dass die Einzelaneignung kollektiv erarbeiteter Codes durch quelloffene Lizenzen verhindert werden kann und somit dem Problem des Trittbrettfahrens entgegenwirkt.

Elitezentrierte Projektgemeinschaften stützen sich zwar ebenfalls zu einem Großteil auf den Input unternehmensaffilierter Entwickler, stehen dabei aber nicht unter der Kontrolle eines etablierten Unternehmens. Die strategische Führung übernimmt hier viel mehr ein langfristiges Führungsteam oder ein gewählter Projektleiter. Linux Kernel, Debian oder Firefox bilden Beispiele für elitezentrierte Open-Source-Projekte.

Heterarchisch angelegte Infrastrukturvorhaben werden primär von mittleren und großen IT-Firmen getragen, deren Communitys unter dem Dach von Stiftungen operieren und horizontal entlang von Arbeitsgruppen strukturiert sind (z.B. Apache HTTP, Eclipse). In diesen heterarchisch angelegten Projekten geht es weniger um benennbare Produkte als um die Entwicklung übergreifend eingesetzter Werkzeuge.

Egalitär ausgerichtete Peer Production Communitys bestehen vorrangig aus freiwilligen Entwicklern, die sich aus intrinsischen Motiven einbringen. Sie bilden demnach eine marktunabhängige bzw. gleichberechtigte Kollaboration unter Freiwilligen, die jedoch auch ab einer gewissen Größe Führungsstrukturen bilden kann. Beispiele für egalitäre Open-Source-Projekte zeigen GNU CC, Arch Linus oder KDE. 34

Varianten quelloffener Softwareprojekte Beispiele Open Source Projekte4

Die 3 erfolgreichsten Open-Source Projekte gemäß Battery Open-Source Software Index (BOSS) 5

Rang Projekt Unternehmen
1 LINUX RedHat
2 Git GitHub
3 My SQL Oracle

Vorteile von Open-Source Projekten

Einer der wichtigsten und größten Vorteile von Open Source Projekten stellt das sog. „Peer review“ – Prinzip dar. Da Quellcodes frei zugänglich sind können diese von Peer-Programmierern aktiv beurteilt werden. Im besten Fall trägt dies dazu bei, dass Fehler schnell aufgedeckt oder gar beseitigt werden können. Durch die Offenheit der Open Source Systeme können außerdem andere User aus der erfolgten Problemlösung lernen oder auch bereits vorhandene und bewährte Lösungen wiederverwenden. Und auch Innovationen können durch das Zusammentreffen großer, vielfältiger Communitys begünstigt werden. Andere Werte von Open Source Projekten stellen aber auch die Flexibilität, Schnelligkeit, Transparenz und niedrigere Kosten dar.6

Siehe auch

Weiterführende Literatur

  • Free Software Foundation (https://fsfe.org/index.de.html)

Quellen

  1. [Was ist Open Source?] (https://www.redhat.com/de/topics/open-source/what-is-open-source) 

  2. [History of the OSI,The Open Source Definition] (https://opensource.org/history) 

  3. [Open Source Softwareprojekte zwischen Passion und Kalkül] (https://www.econstor.eu/bitstream/10419/121857/1/838749496.pdf) 

  4. [Open-Source-Projekte: vom Nischenphänomen zum integralen Bestandteil der Softwareindustrie] (https://www.sowi.uni-stuttgart.de/abteilungen/oi/publikationen/wsi_schrape_oss.pdf)  2

  5. [Tracking the explosive growth of open source software] (https://techcrunch.com/2017/04/07/tracking-the-explosive-growth-of-open-source-software/) 

  6. [Stärken und Schwächen freier Open Source Software im Unternehmen] (http://www.opensourcejahrbuch.de/download/jb2004/chapter_02/II-3-Wieland.pdf)