Projektteam_Kultur

Die Projektkultur umfasst alle Regeln, Werte und Normen eines Projektteams, die für dessen Verhalten, Umgang und Form der Kommunikation gelten. Projektkultur wird häufig im Team durch die Teamkultur erlebbar gemacht. Durch geltende Werte und Normen ist für alle MitgliederInnen transparent sichtbar, welche Handlungen als gut und wünschenswert und welche als negativ angesehen werden. Eine Projektkultur sollte durch die Projektleitung gefördert werden. Es bietet sich an, am Anfang eines Projekts, eine [Projektauftaktveranstaltung](Projekt_Kick_Off.md, vielleicht auch über 2 Tage, zu machen. Bei dieser können sich sowohl alle TeammitgliederInnen erstmal kennenlernen und ein Wir-Gefühl entwickeln, sowie erste Grundsätze und Werte für das gemeinsame Arbeiten geschaffen werden1.

Im Folgenden wird auf Kultur im Allgemeinen sowie den wichtigen Aspekt der Spielregeln bei der Zusammenarbeit im Team eingegangen.

Kultur im Allgemeinen

Eine Kultur ergibt sich aus dem Zusammenspiel von Werten, Normen, Denkhaltungen und Paradigmen, welche z.B. die Bewohner eines Landes teilen. Dies kann man auch auf eine niedrigere Ebene übertragen, z.B. ein Unternehmen oder ein Projektteam in einem Unternehmen. Jedes Unternehmen pflegt eine eigene Kultur. Wichtig ist jedoch zu beachten, dass eine Projektkultur sich in den Grundprinzipien auch mit der Unternehmenskultur übereinstimmt2.

Zudem gibt es vor allem bei einem Projekt mit einem internationalen Team ein hohes Potenzial für Missverständnisse aufgrund von kulturellen Unterschieden in den verschiedenen Herkunftsländer der MitgliederInnen. Diese Herausforderung sollte beachtet werden, da es sonst im schlimmsten Fall zu Scheitern des Projekts führen kann3.

Ein Modell zur Erklärung einer Organisationskultur

Es gibt viele verschiedene Modelle und Erklärungsansätze zu Organisationskultur. Diese lassen sich auch sehr gut auf Projektkulturen übertragen.

Im Folgenden wird auf die Kulturebenen von Edgar Schein eingegangen. Dieser beschreibt drei Ebene in seinem Modell2.

  • Ebene 1: Sichtbare Verhaltensweise, Artefakte, Erzeugnisse, Rituale, Mythen, etc.
  • Ebene 2: Gefühle für das Richtige, kollektive Werte
  • Ebene 3: Grundannahmen, Wesen, Beziehungen zur Natur & Anderen, Zeit-& Aktivitätsorientierung2

Ebene 1 liegt an der Oberfläche, sie ist auch für Außenstehende sichtbar, sei es z.B. der Projektname, ein Slogan oder bestimmte Team-Rituale (morgendliche Meetings, wöchentliche gemeinsame Freizeitaktivitäten)2.

Unter dieser Ebene liegen die Gefühlsebene sowie kollektive Werte. Auch die Einstellung der MitarbeiterInnen und ihr daraus resultierendes Verhalten lässt sich aus der zweiten Ebene ableiten. Diese können z.B. im Rahmen der Spielregeln gemeinsam festgehalten werden2.

Die letzte und tiefste Ebene umfasst Dinge, die als selbstverständlich angenommen werden. Diese Grundannahmen werden nicht infrage gestellt2.

Spielregeln bei der Zusammenarbeit

Die Spielregeln sind wohl der wichtigste Punkt der Projektkultur. Damit sind allgemeine Grundsätze für die Zusammenarbeit in einem Projekt gemeint. Häufig werden diese Regeln für ein spezifisches Projekt im Rahmen einer Projektstartveranstaltung gemeinsam erarbeitet und festgehalten. Die Projektauftaktveranstaltung ist auch eine gute Möglichkeit, die anderen ProjektmitgliederInnen kennenzulernen (z.B. durch Kennenlernspiele). Diese Regeln sollten von allen akzeptiert und eingehalten werden. Auch die Projektleitung trägt hier eine wichtige Rolle. Sie sollte während der Dauer des Projekts dafür sorgen, dass sich alle an die Regeln halten und das Team gegebenenfalls an ihre eigenen entwickelten Grundsätze erinnern1.

Diese Regeln können sehr individuell von Team zu Team sein.

Beispiele für Spielregeln könnten sein:

  • Man lässt jeden ausreden
  • Alle arbeiten aktiv im Team mit und trägt zum Projekt bei
  • Alle sind pünktlich zu Terminen
  • Wir respektieren einander
  • Probleme werden offen und ehrlich kommuniziert
  • Niemand handelt im Alleingang
  • 1

Beispielabbildung

Abbildung Teamwork4

Siehe auch

Weiterführende Literatur

Quellen